Kritik zu Steel Panther ON THE PROWL

Steel Panther ON THE PROWL

Hard Rock , Steel Panther Inc./Orchard/Sony (13 Songs / VÖ: 24.2.)

Wie Steel Panther mit dem Ausstieg ihres langjährigen Bassisten und Schminkspiegel­trägers Lexxi Foxx umgehen? Nun, wie diese Band eben mit solchen Dingen umgeht: „Now Spyder’s on the bass and Lexxi’s gone / But it doesn’t mean we can’t still fuck his mom!!“ heißt es im Song ‘Never Too Late (To Get Some Pussy Tonight)’. Wer nun denkt, alles sei wie immer, tut der Band und ihrem sechsten Studioalbum unrecht. Klar, textlich dominieren weiterhin Ein- über Zwei­deutigkeiten und wird das Sex-Text­spektrum ledig­-lich um vorzeitige Ejakulation oder Schwanzgrößenfragen sadomasochis­tisch erweitert. Vielmehr sind es jedoch die sympathischen gesell­schaftlichen und Rock-kulturellen Alt­herrenspitzen bezüglich des Status quo (‘1987’, ‘On Your Instagram’ oder ‘Ain’t Dead Yet’), mit denen es Steel Panther schaffen, älteren Sleaze-Semestern durchaus noch mal ein Grinsen ins Gesicht zu zaubern. Musikalisch tat der Band der Besetzungs­wechsel wohl gut.

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Etliche der Songs drücken deutlich härter auf die Tube (und sind damit näher an Dokken als an Def Leppard) und zeugen zudem von jener latent angriffslustigen Attitüde, wie sie Glam Metal-Bands Anfang der Neunziger unmittelbar nach Nirvanas NEVERMIND an den Tag gelegt haben. Gepaart mit der Tatsache, dass Michael Starr stimm­lich noch variabler Gas gibt und Satchel einige hervor­ragende L.A.-Riffs und -Soli aus dem Ärmel schüttelt, ist ON THE PROWL das Steel Panther-Album, auf das man nach dem Tiefflieger LOWER THE BAR gar nicht mehr gewar­tet hatte, aber nun nicht umhinkann, es doch für ziemlich gut zu befinden.

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Quelle: METAL HAMMER.de