35 Jahre LOCK UP THE WOLVES!

Vor fast auf den Tag genau 15 Jahren verstarb Ronnie James Dio an Magenkrebs. Der Sänger ist aus der Heavy Metal-Welt nicht wegzudenken. Als Teil von Rainbow erarbeitet er sich internationalen Ruhm, später singt er das Album ein, das für viele bis heute das beste Black Sabbath-Werk bleibt: HEAVEN AND HELL (1980). Selbst ein Metalhead, der erst Jahrzehnte später geboren wurde und unter einem Stein aufgewachsen ist, kennt Dios Vermächtnis. Der Teufelsgruß, die Metal-Hand, die Pommesgabel – egal, wie man sie nennen möchte, Gerüchten zufolge war Dio der erste, der sie in einen Metal-Kontext brachte.

Vollständiger Besetzungswechsel bei Ronnie James Dio

Heute vor genau 35 Jahren erschien LOCK UP THE WOLVES, das fünfte Album von Dios Soloprojekt. Der Vorgänger DREAM EVIL (1987) wurde noch mit völlig anderer Besetzung aufgenommen. Dio hatte jedoch das Gefühl, dass die alten Mitglieder „das Interesse verloren“ hätten. In einem Interview mit der Los Angeles Times erzählte er kurz nach Veröffentlichung von LOCK UP THE WOLVES: „Die Jungs haben ihr Mittagessen mit zur Arbeit gebracht, auf die Uhr geguckt und gewartet, bis sie wieder gehen können. Das funktioniert für mich einfach nicht.“

Als die anderen noch nichts von ihrem baldigen Austausch ahnten, war bereits der noch 17-jährige Engländer Rowan Robertson fleißig mit ihnen am Schrammeln. Diese jugendliche Energie hat es Dio angetan. Er holte sich kurzentschlossen Simon Wright (ex-AC/DC) ans Schlagzeug, Jens Johansson (Ex-Yngwie Malmsteen) an die schwarz-weißen Tasten und Teddy Cook an den Bass. Vinny Appice war beim Schreibprozess des Fünftwerks noch dabei, sagte aber: „Das ist nicht Dio mit all diesen jungen Typen in der Band“, und verließ sie kurz darauf.

LOCK UP THE WOLVES – ein kommerzieller Reinfall

Dios Plan ging nicht auf. Das Album landete in den Charts deutlich niedriger als die vier vorhergehenden Alben und war ein kommerzieller Reinfall. In Deutschland erreichte es immerhin Platz 16, in den USA jedoch nur Platz 61. Dio selbst kommentierte dies. „Es gibt eine Menge Leute, die uns treu geblieben sind, aber wir müssen die wieder einfangen, die wir verloren haben. Das wird einige Zeit dauern.“ Die Los Angeles Times sah dies deutlich negativer und schrieb das Album sei „einen schnellen Tod in den Charts gestorben“ und auf der Tournee seien „halb leere Hallen nichts Ungewöhnliches“. Der mutmaßliche Grund für den Misserfolg wird auch genannt. „Es hat fast drei Jahre gedauert. Nun hat Ronnie James Dio die neue Band fit gemacht und ein neues Album fertig. Aus den Augen, aus dem Sinn.“

Immer positiv bleiben

Dio kommentierte dies mit Gelassenheit: „Mein Ego übernimmt nicht meine Gedanken. Mir ist es egal, ob wir nun nicht mehr vor 20.000, sondern vor 4.000 Leuten spielen. Was mir wichtig ist, ist, dass unsere Musik noch immer gut und solide ist und wir loyale Fans haben, die uns noch zuhören wollen.“ Diese loyalen Fans sind ihm auf jeden Fall geblieben, sodass er auch heute noch, 15 Jahre nach seinem Tod, schmerzlich vermisst wird.


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Quelle: METAL HAMMER.de