Kritik zu Giant STAND AND DELIVER

Dan Huff ist die Definition einer sogenannten Hired Gun – der Kollege gilt als Tausendsassa, der problemlos überall mitwirken kann. So hat er schon auf Platten von Michael Jackson oder Whitesnake gespielt, war als Produzent für Kracher wie Megadeth oder Taylor Swift im Studio und ging sogar mit Country-Gott Hank Williams II auf Tournee. Aber am wichtigsten ist natürlich die eigene Kreativität, und dieser ließ er Ende der 1980er mit Giant freien Lauf. Doch im Gegensatz zu den anderen Projekten sind sie nie wirklich durchgestartet. Ist Dan deshalb vor dem letzten Album ausgestiegen? Möglich. Sicher ist aber, dass seit seinem Weggang David, sein Bruder und Drummer der Band, mehr Motivation für die Band hat. Nur zwei Jahre ist es her, dass SHIFTING TIME erschien. STAND AND DELIVER wird aber zweifelsohne auch nicht der große Durchbruch – dazu ist der AOR-Zusammenwurf der Platte einfach zu sehr Fließbandarbeit.

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Sie bietet einen Überfluss von allen wichtigen Bauteilen des Genres, aber kraftvolle Riffs, hymnische Refrains und emotionaler Tiefgang allein machen einfach keine gute Platte. Es fehlt das Herz und auch die Fähigkeit, ein wenig über den Tellerrand des Genres zu blicken. Alles wirkt nach demselben Muster zusammengeschustert. Seltsam eigentlich, denn tatsächlich stammen einige Songs (wie etwa ‘Time To Call It Love’) noch aus Sessions zum Klassiker TIME TO BURN. Doch ohne Dan am Mikrofon ist es einfach nicht dasselbe.

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Quelle: METAL HAMMER.de