Kritik zu Gwar THE NEW DARK AGES
Songs der Maskenmetaller Gwar erzählen gern von blutrünstigen Kreaturen, morbiden Szenarien, von faulendem Getier, mitunter auch von fleischigen Brüsten und überdimensionierten Genitalien. Das Publikum liebt diese Schweinereien, bei denen in Konzerten literweise (Kunst-)Blut, -Speichel und -Sperma fließen und die Mehrzahl der Ansagen aus unappetitlichen Verdauungsgeräuschen und aberwitzigen Satzgebilden bestehen. Dahinter verbirgt sich allerdings auch immer ein unverkennbares Augen-zwinkern über den Wahnsinn, der unser tägliches Leben diktiert. Oder im Fall von THE NEW DARK AGES eine „epische Schlacht zwischen Wissenschaft und Übernatürlichem“, in Form einer wirren Parabel über die vielzitierte Zeitenwende, zu deren Verständnis psychopathische Wesenszüge kein Nachteil wären.
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Musikalisch dagegen gibt es den gewohnt erdbodennahen Morast aus Thrash, Punk, Hardcore und Sci-Fi-Metal, womit sich blendend von Motherfuckern, Rattenfängern, Berserkern und sich selbst zerfleischenden Geschöpfen erzählen lässt. Aber was heißt bei Gwar schon erzählen? Außer in ‘The Beast Will Eat Itself’, wo aus heiterem Himmel und ohne Vorwarnung engelsgleiche Frauen-stimmen erklingen, wird hier gebrüllt, gegreint, geschimpft und hemmungslos diffamiert. Hat irgendjemand etwas anderes erwartet?
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Quelle: METAL HAMMER.de