Kritik zu Novelists FR DÉJÀ VU: PREMIÈRE PARTIE
Novelists FR schreiben ihrem Namen getreu nicht nur neue Geschichten. Sie erschaffen auch ihren ganz eigenen Kosmos, in den man stürzt wie Alice in den Kaninchenbau. Heute sind die Franzosen kaum wiederzuerkennen. Neu sind der deutsche Sänger Tobias Rische (seit 2020) und Gitarrist Pierre Danel von unter anderem Kadinja, der sich mit dem Gründungsgitarristen Florestan Durand auf dem vierten Werk DÉJÀ VU: PREMIÈRE PARTIE heftige Duelle liefert. Und Bassist Nicolas Delestrade glänzt nun mit düsterem Klargesang, wie direkt im Opener ‘Smoke Signals’. Hier zeigen sie schon alles, was sie haben – die Hooks, fiese Breakdowns und diese djentige Fusion-Gitarre, die aus dem Nichts einen Tornado von Skalen aufhetzt. Klar ist auch, die Reise geht in Richtung Bring Me The Horizon. Aber da ist mehr. ‘Heretic’ offenbart Risches Größe im markerschütternden Refrain. Alles getoppt vom Feature des Landmvrks-Sängers Florian Salfati, der fast rappt, wenn er die Strophe shoutet. Kratzige Synthies treiben die Riff-Melodien im Hintergrund. Furiose Soli flitzen vorbei. Dann ein ‘Colas’, das sich mit Raum für Ruhe schmückt, sanfte Sphären gleiten vor und zurück.
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Und schon schlägt ‘Made By Design’ ein wie ein Kometenhagel. Halsbrecherische Riffs, Horror-hafte Breakdowns, durchstochen von verzerrten Synthie-Spielereien, bevor wieder diese Pink Floyd-Solo-Gitarre nach den Sternen greift. Novelists FR malen ein wildes Bild aus vielen Puzzleteilen. So bleibt es nicht immer leicht, den bunten Geistern der Franzosen hinterherzueilen, wenn mit ‘-Eerre-’ ein Meisterwerk der Klassikgitarre auftaucht, bevor der Pop-Song ‘The Answer’ von brutalen Riffs zerstückelt wird. Ein Album voller Überraschungen, eine Gratwanderung zwischen Sinnlichkeit und Härte.
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Quelle: METAL HAMMER.de