Kritik zu V/Haze Miasma AGENDA:ENDURE

V/Haze Miasma AGENDA:ENDURE

Progressive Metal, Supreme Chaos/Soulfood (7 Songs / VÖ: 8.12.)

Wer sich auf das Schaffen der 2018 aus der Taufe ge­hobenen Mann­heimer einlässt, muss mit Dissonan­zen umgehen können – diese finden sich nämlich im Einstieg ‘Nascency’ in ihr Debüt AGENDA:ENDURE, spielen im Verlauf aber keine Rolle mehr. In den Folgenummern prallen stattdessen große Gegensätze aufeinander: Emotio­naler, eigen klingender Klargesang und immer wieder aufkommende Ruhephasen treffen auf brodelnde, teils wüste Riff-Ungetüme mit harschem Gesang, die in der Folge auch mal in überraschend ein­gängige Strukturen übergehen (am besten gelingt dies in ‘The One That Never Returns’). ‘Hubris’ klingt stellenweise sludgig-schwer, ‘Vicious Grimace’ macht seinem Titel alle Ehre und beginnt mit schwarzer Raserei, während in ‘Hazed By Miasma’ gotisch tiefer Klargesang als frische Note auf­taucht. Das Halten der Spannung zwischen Fragilität und Auf­begehren gelingt nicht immer, aber oft.

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Am ehesten erinnert diese schwer kate­gorisierbare, irgendwo zwischen Progressive-, Death- und Black Metal pendelnde Mixtur an Disillusion. Genau wie diese dürften auch V/Haze Miasma erst einmal um Verständnis für ihre Struk­turen sprengende, mit Erwar­tungen brechende und dementsprechend schwer konsumierbare Kunst kämpfen müssen, schlussendlich aber ein Publikum finden, das auf interessante Musik fernab der Norm abfährt.

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Quelle: METAL HAMMER.de