Kritik zu Winterhorde NEPTUNIAN
Zwischen anspruchsvollem Progressive Metal und prätentiösem Kunstgehabe ist der Grat schmal. Glücklicherweise gelingt es Winterhorde, urwüchsigen Black Metal und symphonisches Pathos zu verbinden; zuweilen schlägt die Band dennoch in übertriebene Ansprüche aus. Während der tonnenschwere Opener ‘Amphibia’ zwischen den beiden Extremen changiert, ist die Trompete gegen Ende zu viel des Guten. ‘Neptunian (As Trident Strikes The Ice)’ wirkt mit seiner hymnischen Energie und schwarzen Melodie finster und heroisch zugleich. ‘Angel In Disguise’ und ‘A Harvester Of Stars’ bestechen hingegen durch ihre brillant platzierten Gastauftritte von Kobi Farhi (Orphaned Land) und Dividavi Dolev (Subterranean Masquerade). ‘Alone In The Ocean’ balanciert auf der Dream Theater’schen Perfektion von anspruchsvoller Instrumentierung und Hit-Faktor.
Trotzdem gelingt Winterhorde auf Langstrecke nicht immer die perfekte Mischung. Das macht NEPTUNIAN zu einem gleichermaßen abwechslungsreichen wie komplexen Album, das sicher mehr als einen Durchlauf benötigt. Wer sich allerdings auf den wilden Ritt mit Winterhorde einlassen möchte, wird trotz dezenter Abstriche mit einem eindrucksvollen Werk belohnt.
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Quelle: METAL HAMMER.de