Kritik zu Lee Small THE LAST MAN ON EARTH

Lee Small THE LAST MAN ON EARTH

Hard Rock , Metalville/RTD (13 Songs / VÖ: 26.5.)

Inzwischen nimmt das Achtziger-Gedudel überhand: Serien wie ‘Cobra Kai’ oder ‘Stranger Things’ versuchen mit aller Macht, das Vokuhila-Jahrzehnt wieder salonfähig zu machen. Dabei handelt es sich jedoch nicht nur um die goldene Ära diverser Metal-Spielarten, sondern auch die Periode mit dem vermutlich größten Output an Trash-Musik in der Menschheitsgeschichte. Entsprechend schwierig ist Lee Small zu verorten. Zupft der Musiker seit 2019 den Bass für die nicht minder klischeehaften Glam-Rocker The Sweet, drückt er für sein Solowerk kräftig auf die Softie-Tube der Achtziger-Schnulzen. Irgendwo zwischen Journey und Toto schwimmt THE LAST MAN ON EARTH im seichten Fahrwasser von 08/15-Gefühlsduseleien. Erfrischend kommen deshalb Songs wie ‘The Last Man On Earth’ oder ‘Midnight Rain’ zur Geltung, die zumindest phasenweise die Rock-Gitarre in den Mittelpunkt zu rücken wissen.

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Abseits dessen bietet das Album aber vor allem eines: einen Haufen Klänge, die bereits damals als abgedroschen galten. Warum ein gestandener Musiker wie Lee Small das etwa 40 Jahre später noch einmal wenig geistreich neu aufgießen muss, bleibt ein Rätsel. Mehr Jennifer Rush, weniger Scorpions: THE LAST MAN ON EARTH bleibt meilenweit hinter all den großartigen Ehrerbietungen an ein vergangenes Jahrzehnt zurück, die es in jüngster Vergangenheit zu hören gab.

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Quelle: METAL HAMMER.de